{Rezept mit Geschichte} Topfen-Streusel-Strudel mit Birnen & Heidelbeeren

In den letzten 3 Monaten habe ich mich immer ganz besonders auf den Mittwoch gefreut. Seit Oktober letzten Jahres stelle ich euch an diesem Wochentag Rezepte vor, welche von einer besonderen, wundervollen oder auch einzigartigen Geschichte begleitet werden. Ich bin schwer verliebt in diese Reihe „Rezepte mit Geschichte“, denn viele davon haben mein Herz berührt, und noch mehr sind zu meinen Lieblingsrezepten geworden.

Heute wird es ebenfalls süß, lecker und ganz großartig werden. Es gibt nämlich die Step-by-Step Anleitung für den perfekten Strudel, gefüllt mit leckerem Topfen, Birnen & Heidelbeeren. Als krönender Abschuss gibt es obendrauf noch knusprige Streusel – ein Gedicht, oder?

Als Brigitte sich im Herbst 2009 aus ökologischen und ethischen Gründen für die vegane Lebensweise entschied, befürchtete sie zunächst ein Ende ihrer Liebe zu Süßspeisen, denn veganes Gebäck und vegane Naschereien war nur selten und  schwer zu bekommen. Aber ihr süßes Naturell war stärker als der Gedanke, sich mit der Situation einfach abzufinden. Also begann sie selbst mit der Kreation von Kuchen und Co. Dabei kam so ein großes Repertoire zusammen, dass sie 2012 ihren Blog B.B. ´s Bakery zum Leben erweckte. Die Bandbreite reicht von Keksen und Konfekt, über Törtchen und Tartelettes, bis hin zu Gebäck-Spezialitäten, roh-veganen Kuchen oder Dessertkreationen wie Eis oder Cremes. Da Naschen Seele und Körper erfreuen soll, liegt es ihr am Herzen, ihre Kreationen mit gesunden und nährstoffreichen Zutaten zu bereichern sowie auch immer wieder vollwertig, glutenfrei und mit alternativen Süßungsmitteln zu backen. Zudem gibt es auf ihrem Blog auch jede Menge Tipps und Tricks, damit die selbst gemachten veganen Köstlichkeiten auch sicher gelingen. Entdeckt sie fernab von ihrer eigenen Backstube Cafés oder Teehäuser mit leckerem veganen Repertoire, so stellt sie diese süßen Oasen in der Kategorie Blog vor.

Außerdem beschäftigt sich Brigitte mit den Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Veganismus. Beim Thema Bloggen und Backen: Das Ausprobieren neuer Zutaten und Techniken & das gesunde Backen.

 

 

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Brigitte ´s Geschichte

Wenn es ums Backen geht, gibt es nichts, was mich nicht gefangen hält und was letztlich nicht in meinen Ofen und auf meinen Kuchenteller wandern würde. Trotzdem gibt es natürlich Dinge, die ich noch ein bisschen mehr liebe als andere und dazu gehört unangefochten der Topfenstrudel.

Ich verband ihn schon von klein auf mit Österreich und er ist für mich das Nationalgericht schlechthin. StrudelbäckerInnen bei ihrem Handwerk zuzusehen – nämlich, wie sie es schaffen, aus einem recht kleinen Stück Teig ein riesiges Teigblatt auszuziehen, mit Fülle zu belegen und dann aufzurollen, ist mich für wie Zauberei. Das erste Mal durfte ich das als Kind in einer Schau-Backstube eines berühmten Wiener Kaffeehauses beobachten und danach konnte kommen, was wollte: Ich musste mir die gefüllte Kuchenvitrine gar nicht erst anschauen, um zu wissen, dass ich Topfenstrudel bestellen würde. Und dabei ist es natürlich nicht nur die Kunst des „Strudelns“, die mich infiziert hat. Das Allerbeste ist für mich das Innenleben dieses Backwerks: die zarte Topfenmasse, stichfest und doch cremig und richtig schön vanillig. In nicht-veganen Zeiten habe ich es komischerweise niemals selbst gebacken, wahrscheinlich weil ich wusste, dass ich es in jedem Kaffeehaus bestellen konnte.

Aber dann flogen Topfen, Sahne und Eier von meiner Essensliste und ich musste mir was einfallen lassen. Ohne Strudel konnte ich echt nicht leben. Und da merkte ich erst, dass ich ja selbst zaubern kann. Viele, viele Teigstücke zog ich lang und füllte sie mit den verschiedensten Kombinationen. Denn ich merkte auch, welche Vielseitigkeit hinter dem Wort Strudel steckt: neben dem klassischem Strudelteig kann man auch Blätter-, Quark- oder Hefeteig als Hülle verwenden und bei der Füllung sind der Fantasie natürlich auch keine Grenzen gesetzt. Und so wickele ich inzwischen alles ein, was mir in den Sinn kommt und spiele mit vielen Geschmackskombinationen. Die Strudel-Variante, die ich hier und heute mitgebracht habe, ist mit Hefeteig gemacht, der durch die Zugabe von pflanzlichem Joghurt wunderbar saftig wird. Innen habe ich die Topfenfülle mit Birnen und Heidelbeeren kombiniert und knusprige Streusel sind das Tüpfelchen auf dem I.

Ich wünsche Euch ganz viel Freude mit meinem Rezept und hoffe, dass ich viele von Euch bald im Kreis der innigen StrudelliebhaberInnen begrüßen darf.

 

 

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Veganer Topfen-Streusel-Strudel mit Birnen & Heidelbeeren

(für ein Backblech, ergibt einen Strudel mit 30 cm Länge, 5-7 Stück)

Zutaten
Für den Strudelteig
70 g Hafermilch, alternativ: Dinkelmilch
20 g frische Hefe
30 g Apfeldicksaft
125 Dinkelmehl (Type 700)
125 g Vollkorn-Dinkelmehl
1 Prise Salz
60 g Soja-Joghurt (natur), alternativ: Lupinen-Joghurt
20 g pflanzliches Öl, geschmacksneutral

Für die Streusel
25 g Vollkorn-Dinkelmehl
25 g Dinkelmehl (Type 700)
30 g Hafermehl
30 g Birkenzucker, alternativ: heller Rohrohrzucker
30 g weiches Kokosfett bzw. –öl
1 EL kaltes Wasser

Für die Topfenfülle
150 g Soja-Joghurt (natur), alternativ: Lupinen-Joghurt, abgetropft (Ausgangsbasis ca. 250 g Joghurt)
20 g helles Mandelmus
30 g Birkenzucker, alternativ: heller Rohrohrzucker
10 g Vanillepuddingpulver
3-4 Tropfen Orangenöl
150 g Heidelbeeren (frisch oder tiefgekühlt, nicht aufgetaut)
1 mittelgroße Birne
1-2 TL Zitronensaft
Für die Dekoration
Rohrohr- oder Birkenstaubzucker

 Zubereitung

  • Am Vortag: Joghurt in ein ausgelegtes Sieb füllen und im Kühlschrank abtropfen lassen.
  • Die Milch leicht erwärmen, die Hefe und den Apfeldicksaft darin auflösen und 10 Minuten stehen lassen. Mehle mit Salz vermischen. Dann das Hefe-Gemisch zu den trockenen Zutaten geben, Joghurt und Öl hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen Teig kneten, der sich vom Schüsselrand löst. Diesen an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Streusel und die Füllung vorbereiten.
  • Für die Streusel die Mehle mit Zucker mischen, Kokosfett und Wasser hinzufügen und zu Streuseln verkneten, diese 20-30 Minuten kalt stellen.
  • Für die Füllung das abgetropfte Joghurt mit Mandelmus, Zucker, Puddingpulver und Orangenöl glatt rühren.
  • Die Birne halbieren, entkernen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Mit dem Zitronensaft vermischen.
  • Den Teig auf einer bemehlten Fläche zu einem Quadrat von 30 × 30 cm Größe ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Topfenmasse gleichmäßig auf dem Teig verstreichen, dann die zwei gegenüberliegenden Seiten zur Mitte hin klappen, sodass ein ca. 15 cm breiter Streifen offen bleibt. Auf diesem die Birnenstückchen und die Heidelbeeren verteilen (wenn gefrorene Früchte zum Einsatz kommen, diese vorher nicht auftauen, da sie sonst zu sehr nässen). Anschließend die Streuseln auf dem gesamten Strudeln verteilen und leicht festdrücken.
  • Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C ca. 25 Minuten backen, bis der Strudel leicht gebräunt ist. Auf dem Backblech abkühlen lassen und abschließend mit Staubzucker dekorieren. Servieren und genießen.

Der Strudel schmeckt übrigens frisch am besten und sollte noch am Backtag gegessen werden.

 

 

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Ich bin völlig hin und weg von diesem wundervollen Rezept. Mich hat das Strudelfieber schon gepackt und ich hoffe sehr, dass er mir nur annähernd so gut gelingt wie dieser hier.

Liebste Brigitte, ganz herzlichen Dank für deinen tollen Beitrag zu Rezept mit Geschichte. Ich freue mich sehr darüber.

Wenn ihr mehr von der Studelkönigin sehen und lesen möchtet, dann schaut auch gerne mal bei Instagram und Facebook vorbei.

Herzlichst,
Eure Daniela

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  1. Liebe Daniela, liebe Brigitte!

    Ich bin ja ein großer Fan eurer beiden Blogs und freue mich daher riesig, dass auch von BB’s Bakery nun ein Rezept hier vorgestellt wird. 🙂
    Topfenstrudel ist eine Sache, mit der ich – da bin ich ganz ehrlich – bisher eher wenige Berührungspunkte hatte. Aber nach dem schönen Text und dem superlecker ausschauenden Exemplar (das ich mir sogleich abspeichern werde), sieht das hoffentlich bald gaaaaanz anders aus! Ich würde sagen: Ich bin bereit für ein neues kulinarisches Abenteuer! 🙂

    Liebe Grüße und danke für eure tolle Inspiration!
    Jenni

    1. Hallo liebe Jenni,
      ich habe mich bisher auch immer etwas gescheut mich an Strudel heran zu wagen, aber das ändert sich definitiv nach Brigittes tollem Rezept. Wir werden alle noch zu Studelköniginnen 🙂

    2. Liebe Jenni,

      ach, das freut mich jetzt aber sehr, dass ich Dich mit dem Strudel inspirieren konnte. Ich hoffe, dass Du Dich bald ans Werk machen wirst und dass Du dann auch schlagartig 100% strudelverliebt sein wirst.  Natürlich kannst Du auch klassischen Strudelteig machen, der ist von seinen Zutaten her (Mehl, Wasser, Öl und Salz) sogar noch einfacher und bei den Füllungen kann man sooo kreativ sein.
      Viel Freude beim Backen und ich bin echt gespannt, wann Du Deinen ersten Strudel posten wirst.

      Süße Grüße
      Brigitte

  2. Hallo liebe Danuela, habe gerade den Steudel gebacken und bin sehr gespannt auf das Probieren, wenn meine zwei Freundinnen kommen!! Der Topfen mit dem Mandelmus war geschmacklich schon mal sehr schön und etwaa anderes! Danke für das tolle Rezept! Super easy 🙂
    Herzlichst, Antonia

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